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Aus der Chronik des Ortsvereins Seligenstadt | |
DER
SIEG DER SPD IN SELIGENSTADT Eine entscheidende positive Wende brachte die zweite Landtagswahl am 19.
November 1950. In Hessen erhält die SPD 47 (bisher 38), die FDP 21 (14) und
die CDU 21 (28) Sitze. Dieses hervorragende Ergebnis auf Landesebene schlug
sich auch in Seligenstadt nieder und verhalf der SPD zur Mehrheit. Von 5 433
Wahlberechtigten, das sind 78,2%, entfielen auf
Im April 1951 verunglückte Bürgermeister Dr. Hermann Neubauer und verstarb kurz darauf an den schweren Unfallverletzungen. Am 28. April wurde er beerdigt. Der erste Beigeordnete Fritz Beike (SPD) übernahm nun die Leitung als Bürgermeister. Am 23. August 1951 fand eine Gemeindevertretersitzung zur Wahl des neuen Bürgermeisters statt. Diese Sitzung dauerte jedoch nur 20 Minuten, dann endete sie mit einem Eklat: ein Abgeordneter fehlte; er war offensichtlich an der Ausübung seines Mandates gehindert worden. Zu dieser Sitzung waren von 20 Bewerbungen für das Amt des Bürgermeisters zwei Kandidaten zur Entscheidung sondiert worden. Einer davon: der Sozialdemokrat Fritz Beike. Diese Behinderung eines Abgeordneten führte zum Abbruch der Sitzung, da die sieben SPD-Abgeordneten und der eine KPD-Abgeordnete daraufhin die Sitzung verließen, die nun beschlußunfähig war. Die Wahl fand dann endgültig am 7. September statt. Fritz Beike erhielt neun Stimmen, dies auch im zweiten Wahlgang. Ein Losentscheid war durch die Stimmengleichheit notwendig. Johann Lanzendörfer zog dieses Los und Fritz Beike war Bürgermeister von Seligenstadt geworden. Das Jahr 1952 bringt der Gemeinde Seligenstadt wieder zwei wichtige Wahlen. Am 4. Mai werden das Gemeindeparlament und der dritte Kreistag gewählt; erstmals nach der neuen Hessischen Gemeindeordnung und der eingeführten Magistratsverfassung. Die Ergebnisse: Gemeinderat
Christian Böres, Gerhard Flämig, Ernst Habermann, Erich Hödt, Martin
Kemmerer, Wilhelm Lanz, Ernst Mayer, Fritz Rausch und Fritz Sommer. Dem
neuen Gemeindeparlament gehörten neben den 9 SPD-Abgeordneten 8 von der CDU
und einer von der FDP an. Dieser gewaltige Aufschwung und der entsprechende Wahlsieg war natürlich mit der positiven Entwicklung auf der Landesebene zu sehen. Am 3. Juni 1952 fand die konstituierende Sitzung nach der Magistratsverfassung statt, die zweite folgte am 10. Juni. Erstmals wurde eine Frau, nämlich Irma Schipper, in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Für die SPD zogen Fritz Sommer und Friedrich Kniepkamp in den Magistrat ein. Erster Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung wurde der profilierte und begabte Gerhard Flämig. |
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