25 Jahre Grenzgang: mehr als eine gute Tradition

Das Wetter spielte mit: kurz vor 10 Uhr zwängte sich die Sonne durch die Wolken, und ließ die Hörner der Jagdhornbläser blinken, die traditionell den Grenzgang eröffneten.
Auch wenn diese Wanderungen zu den Grenzen Seligenstadts schon eine beliebte Tradition waren — zum 25jährigen Jubiläum gab es Besonderes, samt einer Jubiläums-Plakette für jeden Teilnehmer.

Gleich zu Beginn konnte Bürgermeister a.D. Rolf Wenzel aus der Nachbargemeinde Mainhausen begrüßen, samt ihrer Bürgermeisterin Ruth Disser.
Stadtverordnetenvorsteher Dr. Richard Georgi, der aktuelle Bürgermeister Dr. Daniell Bastian und Landtagsvize Frank Lortz machten deutlich, dass diese Veranstaltung nicht auf die SPD beschränkt ist, sondern alle verbindet und angeht, die am Gemeinwohl in Wald, Fauna und Flur interessiert sind. Eine Gelegenheit zu Gesprächen über alle Grenzen hinweg.

Trotz der kühler 5°C machten sich über 200 Grenzgänger, sogar mit Kinderwagen und Hund, auf dem Marsch durch die Wälder im Osten Seligenstadts, über Kirchwaldsweg, Hurstweg, die schlammige Bornschneise ins Zentrum des Naturschutzgebietes ‚Affelderchen und Rettichbruch‘, eines früheren Mäanders des Ur-Main.
Stellvertretender Forstamtsleiter Michael Löber sprach über Ursprung, Probleme und Entwicklung dieser feuchten Niederung, ergänzt durch launige geschichtliche Anmerkungen von Manfred Kreis und heitere Balladen von Heimatbundchef Richard Biegel.

Mittelrast Mainflingen
Mittelrast Mainflingen

An der Mittelrast, bei einer markanten Baumgruppe mit Blick auf Mainflingen — dort wo die Dachsschneise den Wacholderweg trifft —, begeisterte das TGS-Musikkorps die Wanderer, für die Apfelmost und Brezen bereitstanden. Auch die leckeren Äpfel dazu kamen, wie in den Jahren zuvor, von Obstbau Ott aus Froschhausen.

Von dieser Lichtung ging es wieder durch den Wald, weiter über den Wacholderweg südwärts, die Aschaffenburger Straße überquerend. Erst an der Sausteigschneise scharf nach rechts, und über das Schleifbach-Gewann auf Seligenstadt zu — begleitet von weiteren sachkundigen und heiteren Erläuterungen.

Schon beim Kreuzen der Umgehungsstraße hallten die Rhythmen der Big Band Frog’n Beatz (Froschhausen) herüber, so dass man das Heim der Sportvereinigung 1912 nicht verfehlen konnte.
Erbsensuppe mit Würstchen und Getränke schmeckten nach dieser anstrengenden Wanderung besonders gut. Da waren Tische und Bänke willkommen, um sich zu setzen und den Jubiläumsgrenzgang mit Musik und anregenden Gesprächen ausklingen zu lassen.

 


Die Offenbach-Post hat schon zweimal berichtet, mit den gekonnten Fotos von Axel Hampe: