Bevor bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Seligenstädter SPD- Ortsverein in die politische Diskussion einstieg, überreichte Jürgen Euler, stellvertretender Vorsitzender, Karin Hansen einen üppigen Rosenstrauß und dankte ihr für 25 Jahre Vorsitz. Das sei aber nicht alles, Hansen leiste seit 1972 Vorstandsarbeit, und ein solches Engagement für die Partei suche ihresgleichen, betonte Euler in seiner Gratulation.
Der Ausgang der Kommunalwahl konnte nun nicht mit Überschwang gefeiert werden, hat doch die SPD noch einmal einen Sitz im Stadtparlament verloren und verfügt nur noch über 8 Sitze. „Die Hintergründe müssen analysiert und Schlüsse für unsere zukünftige Politik gezogen werden,“ betonte Heide Wolf, weiterhin Fraktionsvorsitzende. Ein großes Manko der Seligenstädter SPD-Politik sei, so höre man immer wieder in der Bevölkerung, dass die Sozialdemokraten mit ihren politischen Zielen und Handlungen in der Öffentlichkeit nicht präsent seien. „Wir werden mit unseren Vorstellungen und Leistungen zu wenig in der Öffentlichkeit wahrgenommen,“ äußerten mehrere Mitglieder ihre Kritik. Bislang wurden Anträge der SPD im Stadtparlament weitestgehend von der CDU mit ihrer absoluten Mehrheit zurückgewiesen, so dass die SPD ihre Anliegen nur teilweise durchsetzen konnte. „Das wird sich jetzt ändern, denn die absolute Mehrheit der CDU ist gebrochen – und das ist das Positive am Wahlausgang“, führte die Vorsitzende aus. „Die Kooperation von SPD und den Parteien Bündnis 90/Die Grünen und der FDP sowie den Freien Wählern steht und kann als ersten Erfolg die Wahl von Peter Sulzmann zum Stadtverordnetenvorsteher vorweisen. Leider muss diese Wahl wegen eines Formfehlers wiederholt werden, das aber bringt die Kooperation nicht aus dem Takt.“ Peter Sulzmann wurde zu seinem neuen Amt – der höchsten Position in der Stadt – gratuliert und der Freude darüber Ausdruck verliehen, dass nach Heide Wolf und einem Abstand von 10 Jahren wieder ein Sozialdemokrat diese Position inne hat.
Die Versammlung der Seligenstädter Sozialdemokraten unterstützte mit großer Mehrheit die Kooperation der SPD mit den beiden Parteien und der Wählergemeinschaft.
Des Weiteren standen Wahlen der Delegierten zu den Unterbezirksparteitagen der SPD an. Gewählt wurden Nicole Fuchs, Jürgen Euler, Patricia Thoma, Michael Gerheim, Doris Globig, Karin Hansen, Klaus-Peter Sulzmann, Rolf Wenzel und Leonard Heberer.