SPD Seligenstadt trauert um Dr. Hermann Scheer MdB

Der als Umweltpolitiker und „Anwalt der Sonne“ bekannt gewordene SPD-Bundestagsabgeordnete und Träger des alternativen Nobelpreises Hermann Scheer ist im Alter von 66 Jahren verstorben. Er beeinflusste die Energie- und Umweltpolitik der SPD maßgeblich und war einer der Väter des Stromeinspeisegesetzes (1991) und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2000). Mit großer Sachkompetenz in Energie- und Wirtschaftspolitischen Fragen und ebenso großem Durchsetzungswillen kämpfte Scheer für die Vision, die Energiegewinnung auf regenerative Energien wie Sonne, Wind, Wasser und nachwachsender Rohstoffe umzustellen. Bei mitreißenden Vorträgen und Diskussionen, die Scheer auf Einladung des SPD-Ortsvereins Seligenstadt im Bürgerhaus Klein Welzheim im Dezember 2007 und im „Neuen Schwan“ Seligenstadt im Januar 2009 hielt, betonte er, dass es auch in Hessen möglich sei, ausreichend Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, um auf den Bau des Kohlekraftwerk Block 6 (Grosskrotzenburg) und auf das AKW Biblis zu verzichten. Dabei setzte er vor allem auf Dezentralität bei der Stromherstellung und eine Politik der Aufklärung, die konservative, bürokratische und monopolistische Hürden beiseite räumt. „Wir trauern um Hermann Scheer, der uns in Fragen nachhaltiger Energieversorgung und Wirtschaftspolitik und damit Zukunftsfähigkeit und Demokratie unserer Gesellschaft ein großes Vorbild bleibt“, betonen die Stadtverordneten Nicole Fuchs und Michael Hollerbach unisono.

Hinweisen möchte der SPD-Ortsverein gleichzeitig auf den Film „Die 4. Revolution –Energy Autonomy“, der am Dienstag, 19.10. um 20:15 Uhr im Turmpalast in Seligenstadt gezeigt wird. Diese Dokumentation kommt einem Vermächtnis Scheers gleich, ist doch sein Buch „Energieautonomie“ die Vorlage für den Film. „Energy Autonomy – das ist der Weg, der Milliarden von Menschen vereinen kann! Sie können ihr Leben selbst in die Hand nehmen und Ungleichheiten überwinden. Wir zeigen dabei nicht nur das technologisch Machbare, sondern gesellschaftspolitische Lösungen. Ich bin überzeugt, wir können durch Energy Autonomy mehr Gerechtigkeit, weniger Krieg und die Überwindung der Armut erreichen. Und das ist revolutionär!“ so der Regisseur Carl A. Fechner in einem Interview über den Film.