Vorlage für neues Bundesgesetz: Neue Installationen von Heizungen auch im Bestand müssen ab 2024 zu mindestens 65% mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Eine Heizung hält ca. 20 bis 30 Jahre: nach und nach müssen deshalb alle Bestandsheizungen auf erneuerbare Energiequellen umstellen.
- Außer Holz- und Biogasheizungen basieren in Zukunft alle Heizungen auf (Öko-)Strom
- Wieviel kWh Wärme bekomme ich dann in meinem Haus für ein kWh Strom (= Wirkungsgrad)?
- Wirkungsgrad 1 (=100%) bedeutet, dass aus einer kWh Strom am Ende 1 kWh Wärme im Haus ankommen, 0,5 bedeutet, dass ich 1 kWh beziehe und bezahle, aber nur eine halbe kWh Wärme bekomme. 3 bedeutet, dass ich mit 1 kWh Strom 3 kWh Wärme bekomme.
=> Je schlechter der Wirkungsgrad eines Heizsystems ist, umso besser muss das Haus gedämmt sein oder umso teurer wird das Heizen.
Wirkungsgrade* unterschiedlicher Heizsysteme
*) der gemittelte Wirkungsgrad einer Wärmepumpe über die Heizperiode heißt Jahresarbeitszahl JAZ
Wasser-Wärmepumpe
- Die Wärme wird durch einen Brunnen dem Grundwasser
entnommen und auf Heiztemperatur gepumpt. - Das abgekühlte Wasser wird in einem zweiten Brunnen zurückgeführt
- Vorteile:
- Geringerer Platzbedarf als Erd- oder Luftwärmepumpen
- Höhere Effizienz als Luftwärmepumpen
- Effizienz ist unabhängig von Jahreszeiten
- Nachteil:
- Kosten der Brunnenanlage
- Die Brunnen brauchen ca. 6-10 m Abstand voneinander
- Komplexes Genehmigungsverfahren
Wärme für die (Alt-)Stadt
Eine gute Option: Die Wasser-Wärmepumpe
Eine Wasser-Wärmepumpe kann auch suboptimal gedämmte Fachwerkhäuser mit konventionellen Heizkörpern wirtschaftlich beheizen.
Die Grundwassersituation in Bereich der Altstadt scheint ideal geeignet.
Dies kann jedoch ihre Verwendung verhindern:
- Die zusätzlichen Kosten der Brunnen sind mir zu hoch.
- Kein ausreichender Platz auf dem Grundstück.
- Der Brunnen des Nachbars verhindert meine Brunnenanlage.
- Ich bekomme keine Genehmigung von der Wasserbehörde.
Lösungsvorschlag
- Mehrere benachbarte Gebäude teilen sich ein Brunnensystem in ihren Hinterhöfen.
- Über solch ein „kaltes Nahwärmenetz“ können die Wärmepumpen mehrere Häuser versorgt werden.
- Dies ist aufgrund des geringen Platzes besonders in der Altstadt sinnvoll.
- Erheblich kostengünstiger (Investition und Betreib) und flexibler als Blockheiz(kraft)werke oder gar Fernwärme,
- Kein Anschlusszwang.
Organisation und Genehmigung eines solchen Systems ist komplex →Hier muss die Stadt aktiv werden
Bitte an die Stadt:
- Erstellen eines Gutachtens zu flächendeckenden Brunnensystemen für Wasser-Wärmepumpen in der Altstadt und angrenzenden Vierteln.
- Aktive Unterstützung und Hilfe bei den komplexen Genehmigungsverfahren.
- Moderation und Planungshilfe bei der Verteilung der Brunnen über das Stadtgebiet.
Weiter Informationen finden sich hier (externer Link).