Bebauungsplan Westring: Eckpunkte der SPD

Weshalb befasst sich die SPD Seligenstadts mit der Bebauung südwestlich des Westrings ?

Die Situation auf unserem Wohnungsmarkt ist so angespannt, dass sogar Hunderte von Seligenstädtern Wohnungen suchen und schon abwandern, weil sie im Stadtgebiet nichts finden. Durch Nachverdichtung allein lässt sich die enorme Nachfrage nicht befriedigen. Etliche Gebiete sind schon dicht bebaut.

Dieser Entwicklung muss entgegengesteuert werden, sonst werden die Preise immer weiter steigen – weit über die 5000,- Euro/Quadratmeter für eine Eigentumswohnung, die jetzt schon in unserem Städtchen verlangt und bezahlt werden. Wenn man dies unbegrenzt zuließe, könnten sich bald nur noch sehr Reiche Wohnen in Seligenstadt leisten.

Die Gesellschaft würde einseitig, es ginge viel vom urbanen Leben Seligenstadts verloren. In einer solchen Anhäufung wäre kein Platz für junge Familien, die Stadt würde über kurz oder lang sterben.
Das Gebiet südwestlich des Westrings ist schon lange als Wohngebiet vorgesehen und im Raumordnungsplan verankert. Aus den oben genannten Gründen ist unumgänglich, dieses Gebiet nun zu entwickeln.
Dies soll allerdings behutsam und in mehreren Phasen geschehen, denn dort besteht eine Gärtnerei, dort sind Obst- und Schrebergärten. Man muss daher auch abwägen, ob es sinnvoll ist, das gesamte Gelände am Ende vollständig zu bebauen.
Die Stadt und seine Gremien müssen Herr des Verfahrens bleiben. Seligenstadt hat allerdings weder die Kapazitäten noch die Finanzen, das Gebiet alleine zu entwickeln. Daher scheuen wir uns nicht, Hilfe von außen anzunehmen und Entwicklungspartner einzuschalten. Damit wollen wir erreichen, dass

  • das Planungsverfahren fehlerfrei und zügig bearbeitet und durchgeführt wird,
  • die Eigentümer besser daran teilhaben können,
  • die Kostenbeteiligung der Eigentümer transparent und nachprüfbar wird.

Das heißt aber nicht, dass man die Besitzer der Grundstücke dort enteignen oder übers Ohr hauen dürfte. Eigentum ist ein wichtiges Gut, das durch unsere Verfassung geschützt wird und zu respektieren ist.
Die Eigentümer sollen und müssen teilhaben. Sie sollen auch von den Wertsteigerungen des Gebietes profitieren.
Es darf allerdings nicht so sein, dass Eigentümer nur Gewinn machen, Kosten aber der Stadt und damit der Allgemeinheit anfallen.
Alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Entwicklung dieses Gebietes entstehen, müssen von den davon profitierenden Eigentümern getragen werden.
Dazu gehören auch die Kosten der sozialen Infrastruktur.

Wohnungen werden dringend gebraucht

Wie vom Kreisbeigeordneten und Sozialdezernenten des Kreises Offenbach bestätigt, hat Seligenstadt schon kurzfristig einen zusätzlichen Bedarf von mehr als 1.000 bezahlbaren Wohnungen. In einer gut durchmischten lebendigen Stadt dürfen die Wohnungen nicht einseitig verteilt sein. Es sollten weder Sozialwohnungsblöcke wie im Niederfeld noch Villenviertel entstehen. Die SPD fordert deshalb 30% bezahlbaren Wohnraum, verteilt über das ganze Baugebiet. Dazu sind alle Förderungsmöglichkeiten auszuschöpfen, auch die des sozialen Wohnungsbaus.

Die Kosten für das Bauland müssen zum Beispiel höher sein für freistehende Einfamilienhäuser und Komfortwohnungen als für den Bau von Wohnraum für

  • junge Familien mit Kindern und niedrigem/mittlerem Einkommen,
  • ältere Mitbürger mit geringem Einkommen,
  • temporären Wohnraum für Studenten und Auszubildende.

Eine Analyse, welche Wohnungen gefragt sind und in Zukunft gebraucht werden, zeigt, dass der Bedarf an klassischen Einfamilienhäusern zurückgeht. Dagegen wird mehr Wohnraum für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte benötigt. Der Bedarf an solchen Wohnungen für ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen steigt sogar um 66% .
(siehe IWU, Wohnbedarfsberechnung Hessen 2016, Hessenagentur, Bevölkerungsvorausschätzung 2015)

Da sich die Art des benötigten Wohnraums ändert, und da der Regionalverband eine Bebauungsdichte von 35 – 50 Wohneinheiten pro Hektar vorgibt, werden in dem neuen Gebiet mehr als 700 Wohnungen entstehen, falls es vollständig bebaut wird,
vornehmlich als Stadt-/Reihenhäuser und im Geschosswohnungsbau. Diese verbrauchen weniger Fläche, verursachen geringere Kosten pro Quadratmeter und machen bezahlbares Wohnen leichter.
Aber es werden auch Einfamilienhäuser entstehen.

Ökologie und Umweltschutz mit im Blick

Auch ökologische Gesichtspunkte muss der Bebauungsplan begünstigen. Dazu sollten die Gebäude im neuen Baugebiet grundsätzlich nach Südwesten ausgerichtet werden. Und es sollten Dächer und Fassaden begrünt werden können und die Installation von Photovoltaik- oder solarthermischen Anlagen ermöglichen.

So wird das neue Gebiet am Westring ein vielfältiges Wohnviertel, auf das wir stolz sein können. Das wird ein schöner und nachhaltiger Platz zum Wohnen und Leben. Wenn man es richtig macht, gewinnen alle:

  • die Bewohner,
  • die Eigentümer,
  • und nicht zuletzt Seligenstadt.

Zu weiteren Diskussionen und Gesprächen lädt die SPD ins Rote Eck ein, jeden Freitag zwischen 16 und 18 Uhr (Wolfstr. 16 /Ecke Einhardstraße).

(Die Offenbach-Post hat am 22. Mai 2017 darüber berichtet: op-online.de/region/seligenstadt/vorstellungen-ideen-westring-seligenstadt-8334979.html)