Pressemeldung 13.11.2006

„Das kam überraschend, aber es ist nachvollziehbar“, so kommentiert Doris Globig, die Pressesprecherin der SPD Seligenstadt, den Rücktritt des Seligenstädter CDU-Vorsitzenden und Mitglieds des Kreistags, Winfried Gmehling.

 

Wenn Herr Gmehling aus Verärgerung über die Entscheidung zur Gerhart-Hauptmann-Schule den CDU-Vorsitz niederlegt, so ist das eine parteiinterne Angelegenheit der CDU. Verärgert zeigt sich Doris Globig jedoch über die Begründung. „Die Gerhart-Hauptmann-Schule ist nicht wegen des Schulstandortes Langen geopfert worden, sondern weil die CDU unverrückbar die Schließung verlangt hat.“ Es war die SPD, die sich für den Erhalt der Gerhart-Hauptmann-Schule eingesetzt hat. „Die CDU ist in dieser Frage nicht ergebnisoffen gewesen. Vielmehr hat sie eine harte Linie verfolgt.“ Insofern ist der Vergleich Gmehlings absurd, dass der Schulstandort Langen zu Lasten von Seligenstadt erhalten werden sollte. Die CDU hat sich für ihre Position zur Gerhart-Hauptmann-Schule zu verantworten. Unzulässig ist daher der Versuch, der SPD die Lage der Klein-Welzheimer Schule in die Schuhe zu schieben. Die von der CDU verlangte Schließung der Gerhart-Hauptmann-Schule stellt für die SPD eine heftige Kröte dar, die nur schwer geschluckt werden kann.

 

Als konsequent wertet die Seligenstädter SPD-Vorsitzende Karin Hansen den Rücktritt Gmehlings. „Er macht aber in erster Linie deutlich, dass sich die Seligenstädter CDU-Kreistagsmitglieder in ihrer Fraktion nicht durchsetzen konnten oder durften.“, so Karin Hansen. Ob dies zum Umschwenken bei der CDU führt, ist mehr als fraglich.

 

Nach Ansicht der SPD-Lokalpolitikerin spiegelt sich in der Schließung der Gerhart-Hauptmann-Schule auch die Schulpolitik der hessischen CDU wider. Die Undurchlässigkeit der Schulsysteme, das Ignorieren der Ergebnisse von PISA sowie das Negieren von Strukturen in anderen Ländern finden hier ihren Ausdruck.

Die Auswirkungen der CDU-Politik für die Schullandschaft in Seligenstadt könnten nur durch einen Regierungswechsel in Wiesbaden abgewendet werden. „Ein sozialdemokratisch geführtes Kultusministerium in Wiesbaden würde andere Maßstäbe im Sinne der Schulgemeinden setzen.“, so Karin Hansen abschließend, „und die Bürgerinnen und Bürger in Seligenstadt haben am 27. Januar 2008 die Möglichkeit, die Kultusministerin Wolff abzuwählen.“
Es.