SPD Ausflug nach Homburg am Main

Zu einer Fahrt ins Frankenland lud der SPD-Ortsverein Seligenstadt Freundinnen und Freunde der Partei und Mitglieder ein. Erste Station war die Jakobskirche in Urphar, die den kleinen Ort überragt und von den Ausflüglern erklommen werden musste. Das Kleinod, dessen Anfänge im 9. oder 10. Jahrhundert liegen und das 1525 lutherisch wurde, zeugt von mehr als 1000 Jahren Geschichte. Einst als Fluchtburg errichtet, überwältigt noch heute der Blick in das Innere der Kirche. Die rohen Kirchenbänke dürften bald 800 Jahre alt sein und erinnern an eine Galeere. Das eindrucksvolle Chorgestühl war den Wohlhabenden vorbehalten. Einmalige Fresken überziehen die Wände. Nach der Reformation wurde die Kirche erweitert: nicht in der Fläche, sondern in der Höhe; zwei Emporen wurden eingebaut, die mehr Menschen Platz boten.

Nächste Station war das Museum Papier-mühle in Homburg am Main, das ein eindrucksvolles Bei-spiel für die Ge-schichte der Indus-trialisierung liefert. Von der Manufaktur zur maschinellen Produktion mit Hilfe der Wasserkraft: Eine Mühlrad am Bachlauf lieferte über viele Transmissionsriemen die Energie für die Maschinen im Inneren der Produktionsstätte, die zugleich Wohnhaus war. Unter sachkundiger Führung von Johannes Follmer, selbst Papiermacher in fünfter Generation, konnten die Seligenstädter Ausflügler den Produktionsprozess von Büttenpapier und Pappen nachvollziehen. In einem kleinen Lädchen werden noch heute selbst hergestellte hochwertige Papiere zum Kauf angeboten.

 

Beim Gespräch mit Lothar Huller kamen die Genossinnen und Genossen wieder in der Gegenwart und der kommunalen Politik an: Berichtete doch der frühere Bürgermeister von Errungenschaften des kleinen Dorfes Homburg (1.300 Einwohnerinnen und Einwohner). So baute die Bevölkerung des Ortes die zum Schloss gehörende Scheune zu einem Gemeinschaftshaus mit Kegelbahn für die örtlichen Vereine aus. Erstaunt waren die Gäste über den Einsatz und die Verantwortung der Vereine: In Homburg leisten die Vereine sowohl durch Selbsthilfe als auch mit Überschüssen von Veranstaltungen einen erheblichen Anteil bei Baumaßnahmen, wie dem Ausbau des Schlosses und der Wiederherstellung des Bergfrieds. “Da haben wir nicht schlecht gestaunt“ äußerte SPD-Fraktionsmitglied Irene Schmidt, die die Fahrt organisiert hatte. „Die Vereine fordern keine Vereinsförderung von Seiten der Kommune, sondern bringen umgekehrt ihr Geld und ihre Arbeitsleistung für die Allgemeinheit ein.“ „Vielleicht sollten wir öfter den Blick nach Franken richten – nicht nur des Weines wegen,“ meinte Heide Wolf, SPD-Fraktionsvorsitzende.

Weinspezialitäten von Homburg am Main wurden den Seligenstädter Ausflüglern natürlich nicht vorenthalten: Der „Kallmuth“, eine muschelkalkige Lage und die „Edelfrau“, ein Weinanbau auf Bundsandstein, mundeten hervorragend zu fränkischen Spezialitäten und rundeten den informativen und geselligen Tag mit Gaumenfreuden ab.