Ein Schwamm, Messingpolierpaste und ein trockenes Handtuch gegen das Vergessen. Am Dienstag hat bundesweit ein „Frühjahrsputz der Stolpersteine“ statt gefunden. Die in Fußwege eingelassenen Steine erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Der landesweite Putzaufruf geht auf den Künstler Gunter Demnig zurück, der seit 2007 bisher 68 Stolpersteine ins Seligenstädter Pflaster verlegte.
Im Jahr 1933 und der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebten unter den 5.816 Seligenstädtern noch 146 Juden. Die zuletzt verbliebenen jüdischen Bürger wurden im September 1942 deportiert. Nur zwei Juden kehrten nach 1945 aus den Konzentrationslagern der Nazis nach Seligenstadt zurück.
Deshalb ist es gerade auch heute wichtig, an das Gedenken der wegen ihrer Religion, Homosexualität, Herkunft sowie politisch Andersdenkender durch die Nationalsozialisten denunzierten, vertriebenen und ermordeten Menschen zu erinnern und deren Mahnmale zu erhalten sowie sichtbar zu machen.
Ebenso danken wir der Bürgerinitiative Synagogenplatz, ohne deren Engagement die Stolpersteine in Seligenstadt nicht möglich gewesen wären. (Spendenkonto: Förderkreis Historisches Seligenstadt, Stichwort Stolpersteine, IBAN: DE 51 506521 24 000 111 00 48, BIC: HELA DE F1 SLS)
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