Bewahrung des Künstlernachlasses von Franz Böres

SPD stellt Antrag für Einrichtung einer dauerhaften Präsenzausstellung des Seligenstädter Künstlers

Eine vertragliche Vereinbarung mit dem Landschaftsmuseum Seligenstadt soll der Magistrat nach dem Willen der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung treffen. Inhalt dieser Vereinbarung soll die Errichtung einer dauerhaften Präsenzausstellung des Nachlasses des Seligenstädter Künstlers und Ehrenbürgers Franz Böres (1872 – 1956) sein.

In der Begründung für diesen Antrag weisen der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhard Ehlerding und SPD-Sprecher Jürgen Götz auf die Tatsache hin, dass schon 1941 zwischen der Stadt und dem Künstler eine Vereinbarung getroffen worden sei, wonach die „der Stadt als Vermächtnis zugedachten Bilder und Plastiken als dauernde öffentliche Sammlung im Erdgeschoss des Konventbaues in 4 von dem Stifter als geeignet befundenen Räumen nebst Korridor in Verwahrung zu nehmen“ seien.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit sei die Sammlung Böres aufgehoben, die Räume aber für andere Zwecke vermietet worden. Rund zwanzig Jahre später beschwerte sich die Erbengemeinschaft in einem undatierten Schreiben beim Magistrat über das scheinbar nicht vorhandene Interesse der Stadt an den Kunstschätzen. „Auch die Stadt Stuttgart und der Württenbergische Kunstverein zeigten großes Interesse an seinen Werken und waren an dem Ankauf interessiert“, heißt es in dem von Karl Böres verfassten damaligen Schreiben. Und weiter: „Er vermachte jedoch sein Lebenswerk seiner Heimatstadt Seligenstadt, in Erwartung, seiner Geburtsstadt und deren Bürgern durch die Anschauung seiner Bilder und Plastiken in steter Erinnerung zu bleiben und seiner Vaterstadt damit kulturell zu dienen…“.

„Nachdem die Stadt die Erbengemeinschaft 1968 und 1969 auf eine später geplante Dauerausstellung vertröstete und zwei kleinere Ausstellungen organisierte, drohte Seligenstadt 1979 sogar eine juristische Auseinandersetzung, als der Rechtsanwalt Dr. Lothar Winkler eine Klarstellung hinsichtlich der Verpflichtung der Stadt forderte“, so Götz und Ehlerding. Auch sei die vorübergehende Teilausstellung von Werken des in Stuttgart gestorbenen Künstlers im „Alten Haus“ nur eine kurze Episode bis 1998 gewesen.

„Nach Auffassung der SPD-Fraktion sollte das Angebot des Landschaftsmuseums zur Unterbringung des Künstlernachlasses von Franz Böres aufgegriffen und schnellstmöglich eine vertragliche Vereinbarung getroffen werden, die die vom Künstler gewünschte Dauerausstellung in den Räumen des ehemaligen Klosters sicherstellt“, fordern die beiden SPD-Politiker abschließend.