Zu einem Ausflug in die fränkische Stadt Nürnberg hat unlängst der Seligenstädter SPD-Ortsverein eingeladen. 30 Personen waren mit von der Partie, als es mit öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Nürnberg ging. Bei einer kurzweiligen Stadtführung erfuhren die Seligenstädter viel über Geschichte und Gegenwart der Stadt an der Pegnitz:
Erste Erwähnung findet Nürnberg vor knapp Tausend Jahren. Im Mittelalter wurde Nürnberg zu dem Ort bestimmt, in dem jeder neu gewählte deutsche König seinen ersten Reichstag abzuhalten hatte und in dem die Herrschaftsinsignien aufbewahrt wurden. Zum Symbol des bayerischen Industriezentrums wurde 1835 die erste deutsche Eisenbahnfahrt zwischen Nürnberg und Fürth.
Im 20. Jahrhundert missbrauchten die Nationalsozialisten die Stadt für ihre Ziele. Hitler machte Nürnberg zur „Stadt der Reichsparteitage“, hier wurden die menschenverachtenden Rassengesetze erlassen, und hier standen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Terrorregimes in den „Nürnberger Prozessen“ vor dem internationalen Militärtribunal. Der Schwurgerichtssaal des Landgerichts Nürnberg-Fürth, auch „Saal 600“ genannt, gelangte als Schauplatz der „Nürnberger Prozesse“ in den Jahren 1945-49 zu weltweiter Berühmtheit. Um dem wachsenden Besucherinteresse und der Bedeutung der Verfahren gerecht zu werden, entsteht derzeit am historischen Ort eine neue Informations- und Erinnerungsstätte, die 2010 eröffnet wird.
Die im Zweiten Weltkrieg schwer von Bomben zerstörte Stadt zeigt sich heute als gelungene Verbindung von lebendiger Vergangenheit und moderner Gegenwart. Zur modernen Gegenwart gehört auch der „Bewegungspark für alle Generationen“ im Stadtpark, der Anlass für den Besuch Nürnbergs war. Die Seligenstädter SPD-Fraktion hat im vergangenen Jahr auf parlamentarischem Weg angeregt, mehr Möglichkeiten für Sport, Spiel und Bewegung für Seniorinnen und Senioren im Freien zu schaffen, so wie es auch Spielplätze für Kinder gibt. „In Nürnberg konnten wir uns eine gelungene Variante anschauen“, so der Stadtverordnete Jürgen Euler, zuständig in der SPD-Fraktion für Jugend und Soziales. Das Sportgerät bietet viele Möglichkeiten, Rücken-, Bein-, Armmuskulatur zu stärken, den Gleichgewichtssinn, die Fingerfertigkeit, beide Gehirnhälften durch „Über-Kreuz-Übungen“ zu trainieren und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Diplom-Sportlehrer Gerd Miehling, auf Gerontologie spezialisiert und vom Sportamt der Stadt Nürnberg engagiert, erläuterte interessierten Bürgerinnen und Bürgern und der Seligenstädter Delegation die Bewegungsmöglichkeiten. „Es ist daran gedacht, Kurse für die ältere Generation anzubieten, damit individuell sinnvolle Übungen unter Anleitung erlernt werden können; darüber hinaus kann der Bewegungspark jederzeit von Jung und Alt genutzt werden“, erklärte Miehling. Von der Sinnhaftigkeit eines solchen Bewegungsparks überzeugt, betonte die Vorsitzende der Seligenstädter SPD-Fraktion Heide Wolf, dass sie sich für den Ausbau Seligenstädter Freiräume für Seniorinnen und Senioren verstärkt einsetzen werde.