SPD-Seligenstadt im Gespräch mit Betriebsrat von manroland Mainhausen

„Welche Folgen für die Beschäftigten hat die wirtschaftliche Situation von manroland Mainhausen?“ Zu dieser Frage waren der Betriebsratsvorsitzende Harald Brehm und sein Stellvertreter Reinhold Nitsche mit dem Vorstand des SPD-Ortsvereins Seligenstadt zusammen gekommen. Der Betriebsratsvorsitzende zeigte sich erfreut über das Interesse des SPD-Ortsvereins an der Situation in Mainhausen. manroland ist Weltmarktführer bei Rollenoffsetdruckanlagen und die Nr. 2 bei Bogenoffsetdruckmaschinen, mehrere Baureihen werden in Mainhausen hergestellt. „Was unsere Produkte auszeichnet, ist die hohe Innovation und Präzision und damit die Qualität, die kein Anbieter in Fernost gewährleisten kann“, betont Brehm. Dass der weltweite Konjunktureinbruch auch bei manroland zu einem großen Auftragsrückgang, zu Umsatzverlust und Stellenabbau geführt hat, wurde hinlänglich in der Presse kundgetan und schlägt sich in den Arbeitslosenzahlen des Ostkreises nieder. Welche Verhandlungen zwischen Firmenleitung und Betriebsrat, welche ausweglos erscheinenden Einzel- bzw. Familienschicksale und welche Hilfestellungen erstritten werden konnten, wurde im Gespräch deutlich. Zum Ende des letzten Jahres führte die „Kaufzurückhaltung“ dazu, dass der Betrieb mit seinen 287 Beschäftigten nicht mehr ausgelastet war. Der Betriebsrat konnte einen Ergänzungstarifvertrag aushandeln, der eine Standort- und Beschäftigungssicherung bis Ende 2011 vorsieht. Die Beschäftigungsverhältnisse von Leiharbeitern werden als erste gekündigt. Wenn dann der Standort Mainhausen aufgegeben wird, sind 210 Mainhäuser Beschäftigte vom Offenbacher Werk zu übernehmen. 73 Beschäftigte der Stammbelegschaft stehen vor der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ältere Kollegen gehen in die Altersteilzeit. Wenn die Kündigung ausgesprochen wird, hat der/die Beschäftigte bei einer Auffanggesellschaft ein Jahr Zeit, sich weiter zu qualifizieren, um die Chancen für eine neue Arbeitsstelle zu verbessern. Die beiden Betriebsratsvorsitzenden betonten die große Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten und die gute Bezahlung von manroland, die die hohe Qualität der Arbeit erst ermöglichten. „Die persönlichen Schicksale von Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und deren Familien, die durch den Verlust des Arbeitsplatzes ins soziale Abseits und in die Schuldenfalle geraten könnten, dürfen nicht außen vor bleiben. Deshalb schließen wir uns der Mainhäuser Bürgermeisterin Ruth Disser und dem SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden im Hessischen Landtag Thorsten Schäfer-Gümbel bei der Unterstützung der Mainhäuser manroland-Beschäftigten an“, schloss die SPD-Ortsvereins-Vorsitzende Karin Hansen das Gespräch und bedankte sich bei den beiden Betriebsratsvorsitzenden für deren hervorragende Arbeit.