Kommentaren wie „SPD-Waschzettel“ bis hin zum ermunternden „Danke für Ihren Einsatz und bitte weiter so“ sahen sich Mitglieder aus SPD-Ortsverein und SPD-Fraktion bei der Auswertung ihrer Verkehrsumfrage zur Marktplatzöffnung ausgesetzt.
„Uns ist klar, dass unsere Umfrage nicht repräsentativ sein kann“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhard Ehlerding, „das wäre nur , ähnlich wie damals bei der Fähre, durch eine groß angelegte Umfrage der Stadt gegangen, was aber die absolute CDU-Mehrheit im Stadtparlament bekanntlich verhindert hat. Trotzdem sehen wir uns bei den Rückläufen unserer Aktion bestätigt.“ Mehr als 90 Prozent der Antwortenden befürworteten verkehrsberuhigende Maßnahmen auf dem Marktplatz und in der Altstadt, so Ehlerding. Teilweise bis zu sechs Personen hätten pro Karte gestimmt und dies auch deutlich auf dem Absender vermerkt. Er sei über die hohe Aktivierung der Bevölkerung sehr erfreut.
Sportlich sahen beispielsweise die Bündnisgrünen den „Kampf“ der SPD um einen autofreien Marktplatz, als deren Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Bicherl die SPD zum „Kämpfen wie die Eintracht in den besseren Jahren“ ermunterte. „Ähnlich wie die gerade aus der Bundesliga abgestiegene Eintracht“ fühlte sich allerdings SPD-Sprecher Jürgen Götz, als Anfang September durch den „historischen Kompromiss“ der Marktplatz für den Autoverkehr und das dazugehörige Chaos geöffnet wurde. Dennoch werde die Seligenstädter SPD an einem Konzept zur Beruhigung der gesamten Altstadt weiter arbeiten. Äußerungen wie „Sperrung der gesamten Altstadt, zu der beispielsweise auch Gerbergasse oder Große Salzgasse gehören“ oder „Die Entscheidung von Herrn Wenzel war richtig, wir genießen den autofreien Marktplatz“ zeigten, so Götz, dass dieses Thema trotz der derzeitigen politischen Mehrheitsverhältnisse „noch nicht durch“ sei.
„Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Bürgerinnen und Bürgern, die bei unserer Aktion mitgemacht haben. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich. Wir von der SPD werden in den kommenden Wochen und Monaten Bürgervorschläge auf deren Umsetzbarkeit überprüfen und auch weiterhin inner- und außerhalb der Stadtverordnetenversammlung für eine verkehrsberuhigte Altstadt eintreten“, versicherte Reinhard Ehlerding abschließend.