Die SPD-Fraktionen aus dem Kreis Offenbach und der Stadt Seligenstadt waren gemeinsam zur Waldbegehung verabredet. Herr Löber von Hessen Forst informierte sie über die Waldschäden im Kreis und zeigte das Ausmaß direkt vor Ort im Wald bei Froschhausen.
Es gibt sehr viele Schäden in den Wäldern: Von den Sturmschäden im vergangenen August, über Trocknisschäden bei Buchen und Douglasien, bis zum Pilzbefall bei Kiefern, trifft es das gesamte Waldgebiet im Kreis. Herr Löber von Hessen Forst berichtet außerdem, dass der Pilzbefall so gravierend ist, weil die Bäume durch Trocknisschäden angreifbar sind. Auch Schädlinge haben bei gestressten Bäumen leichteres Spiel, durch den Befall des Borkenkäfers gibt es kaum noch Fichten im Forstgebiet.
Das durch den Klimawandel erzeugte Waldsterben ist ein über die Grenzen Deutschlands hinausragendes Problem, das alle vor neue Herausforderungen stellt.
„Die Frage, welche Baumarten zukunftsfähig sind und mit den neuen Gegebenheiten von milden Wintern und trockenen Sommern überleben, ist bis jetzt noch ungeklärt. Im Seligenstädter Wald wurde beispielsweise die Bepflanzung mit Küstentannen, Korkeichen und Roteichen getestet. Auch die Rubinie schien ein vielversprechender Kandidat, im Frühjahr dieses Jahrs waren allerdings plötzlich ¾ des Bestandes mit einem Pilz befallen.“, berichtet Marius Müller, Co-Vorsitzender der SPD-Fraktion Seligenstadt, von der Waldbegehung.
Die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Sturm vom 18. August 2019 sind größtenteils abgeschlossen. Seit dem Sturm wurden bereits 30.000 Festmeter Holz eingeschlagen, das ist achtmal so viel wie in den vergangenen Jahren, jedoch gibt es einzelne Flächen in denen noch vertrocknete und umsturzgefährdete Bäume entfernt werden müssen. Vor diesem Hintergrund fordert die Erster Stadtrat Michael Gerheim zur Vermeidung von Unfällen dringend dazu auf, auf den Wegen bleiben.
„Es sieht erschreckend aus!“, stellt der Vorsitzende der Kreistagsfraktion Werner Müller fest, „Hier sind die Kommunen gefragt um die Aufforstung voranzutreiben. Es gibt kaum Schattenplätze wo früher dicht besiedelter Wald war.“
Die Erlöse für Holz sind ebenfalls vernichtend, da das Holz zu trocken und somit nicht zu verwerten ist. Der Holzmarkt ist mittlerweile fast völlig zum Erliegen gekommen, was bedeutet, dass auch die Einnahmen Rückläufig sind, Geld welches allerdings dringend nötig wäre, um die Aufforstung voranzutreiben. In Seligenstadt sind noch etwa 20 Hektar nachzupflanzen, mit Eiche kostet das 30.000€ pro Hektar. Ein weiteres Problem bei der Aufforstung ist, dass deutschlandweit zu wenig Setzlinge vorhanden sind, da der Bedarf überall stark gestiegen ist. Auch Jungbäume wachsen aufgrund der Trockenheit schwieriger an, erklären die Förster auf Nachfrage von Patrica Thoma, der Geschäftsführerin der Kreistagsfraktion.
Nicole Fuchs, Co-Fraktionsvorsitzende der Seligenstädter SPD, stellt klar: „Der Wald ist für uns alle Ort der Erhohlung und zudem wichtiger Bestandteil für den Klimaschutz. Ihn zukunftsfähig zu machen, muss in den kommenden Haushalten unbedingt Beachtung finden!“
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