Den sich wandelnden Anforderungen und Bedürfnissen der Seligenstädter Bürgerinnen und Bürgern gerecht zu werden und Seligenstadt fit für die Zukunft/ fürs 21. Jahrhundert zu machen, das hat sich die Koalition von SPD/FDP/FWS mit ihren Fraktionsvorsitzenden und baupolitischen Sprechern Susanne Schäfer u. Philipp Giel (FDP), Jürgen Kraft u. Klaus Dietrich (FWS), Michael Gerheim und Rolf Wenzel (SPD) sowie Bürgermeister Dr. Daniell Bastian auf die Fahne geschrieben. Dies gilt unter anderem für die Schaffung von dringend benötigtem bezahlbaren Wohnraum in Seligenstadt, das von der Nähe zur prosperierenden Metropolregion Frankfurt profitiert. Gleichzeitig kann sich Seligenstadt der vorherrschenden Wohnungsknappheit aber nicht entziehen. Insbesondere für junge Familien ist in den letzten Jahren der Mangel an Wohnraum in Seligenstadt akut geworden.
Das Baugebiet südwestlich des Westrings ist von der damaligen CDU im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen worden. Dieser gibt die zukünftige Nutzung vor, nun soll die Umsetzung erfolgen und das Baugebiet erschlossen werden. Die Koalition aus SPD, FDP und Freien Wählern wird die Seligenstädter Bürgerinnen und Bürger eng über jeden Schritt informieren und in den Planungsprozess einbeziehen. Es ist zum weiteren eine Bürgerversammlung angedacht.
Mit dem Beschluss der Stadtverordneten ist weder die Aufstellung eines Bebauungsplanes, noch ein Aufstellungsbeschluss erfolgt.
Vielmehr wird der Magistrat, genauer gesagt der Bürgermeister mit seiner Verwaltung, in einem ersten Schritt Angebote von verschiedenen Entwicklungsgesellschaften einholen. Die Ausschreibung dazu wird, wie Bürgermeister Dr. Bastian mitteilte, in diesen Tagen erarbeitet. Sie beinhaltet unter anderem, dass das Baugebiet nur in Abschnitten verwirklicht werden soll – klare Forderung bereits im beschlossenen Antrag von SPD, FDP und FWS. Vorgesehen ist hier eine ausgewogene Mischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern – überwiegend maximal sechs Wohnungen und drei Vollgeschosse – und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Die Infrastruktur für eine neue Kindertagesstätte, Spielplatz und Grünflächen sowie ein gutes Rad- und Fußwegenetz werden ebenso einfließen wie der längst überfällige Endausbau des als Schulweg genutzten Westrings. Eine zeitgemäße Energieversorgung mit möglichst geringem Verbrauch fossiler Brennstoffe ist in Neubaugebieten eine Selbstverständlichkeit.
„Auf ein gutes architektonisches Gesamtbild, das sich in unsere Landschaft und die bestehende Bebauung einfügt, muss dabei geachtet werden. Die Entwicklungsgesellschaften, die die Planungskosten und alle weiteren Kosten, wie Ankauf, Einholung von umfangreichen Gutachten vorfinanzieren würden, arbeiten mit der Stadt eng zusammen. Der Ankaufpreis für die Ackerflächen und auch der Verkaufspreis des Baulandes werden dann der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vorgelegt“, erklärt der Bauausschussvorsitzende Klaus Dietrich (FWS).
Diese Entscheidungsfindung wird dadurch ergänzt, dass den Stadtverordneten auch eine Berechnung für den Fall vorgelegt wird, dass die Stadt Seligenstadt selbst (wie bisher in Seligenstadt üblich), die Bebauungsplanung, Erschließung und Umlegung in eigener Regie zu finanzieren hätte. Bei der gesamten Überprüfung müssen die Kosten der zu schaffenden Infrastruktur (z.B. Betreuungseinrichtungen, Straßen, Grünanlagen usw.) im Kauf- und Verkaufspreis des Grundstückes mit eingeschlossen werden.
„Die Errichtung bezahlbaren Wohnraums soll besondere Berücksichtigung finden und muss für Seligenstadt dringend zur Verfügung gestellt werden“ – so der baupolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rolf Wenzel.
Die Koalitionäre sind der Meinung, dass nicht weiterhin aus allgemeinen Steuermitteln – die alle Bürgerinnen und Bürger aufbringen – sämtliche Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden müssen. Dies, während ein Teil der Besitzer von heutigem Ackerland lediglich den höchstmöglichen Ertrag erwartet. „Eine Verpflichtung zum Verkauf an die Entwicklungsgesellschaft besteht für die Eigentümer – auch gegen anders lautende Rufe – nicht. Grundstückseigentümer haben die Möglichkeit ihr Grundstück der Entwicklungsgesellschaft zum Ankauf anzubieten oder nicht, oder auch ein Baugrundstück erschließungsfrei zu erhalten. Erst nach einer Einigung mit den Grundstückseigentümern können die Bauleitpläne und das Umlegungsverfahren nach dem Baugesetzbuch erfolgen“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Susanne Schäfer von der FDP.
„Wir wollen mit der Bürgerschaft dieses Vorhaben der Bebauung „Westring“ gestalten, die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen und ihnen Mitspracherecht geben. Uns allen ist sehr daran gelegen, die optimale Balance zwischen dem Erhalt der historisch gewachsenen Identität Seligenstadts und der Wandlung zu einer prosperierenden, weltoffenen, zukunftsorientierten Kleinstadt zu finden. Dies mit dem Ziel, dass alle Seligenstädter profitieren“ – Michael Gerheim, SPD-Fraktionsvorsitzender